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Good Practice

Das Integrationsmanagement in Baden-Württemberg setzt sich für die Förderung von Teilhabe, Chancengerechtigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt ein. Vielerorts werden hierfür innovative Projekte und bewährte Maßnahmen umgesetzt, um Geflüchtete in der kommunalen Anschlussunterbringung beim Ankommen zu unterstützen und eine nachhaltige Orientierung und Teilhabe zu ermöglichen. Die Good Practice-Beispiele zeigen, wie durch gezielte Zusammenarbeit von Kommunen, Organisationen und Ehrenamtlichen nachhaltige Lösungen entstehen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht werden.

Sofern auch Sie ein Good Practice-Beispiel aus Ihrer Kommune vorstellen möchten, freuen wir uns jederzeit über Ihren Beitrag an: SM.Integrationsmanagement@sm.bwl.de. Vielen Dank!

 Projekt "Mein Ordner" des Landratsamtes Ravensburg

Mit dem Projekt "Mein Ordner" geht das Amt für Migration und Integration im Landratsamt Ravensburg seit 2019 einen weiteren Schritt auf dem Weg der Integration von Geflüchteten. So wird allen neu Zugewanderten ein Ordner zur Verfügung gestellt, in dem wichtige Unterlagen wie zum Beispiel Geburtsurkunden oder Bescheide zum Asylverfahren einsortiert werden können. So können alle Beteiligten zielgerichtet und zeitsparend auf die erforderlichen Dokumente zugreifen. Es gibt insgesamt zehn Register:

  1. Mein Ordner (für die wichtigsten/aktuellsten Unterlagen/Unterlagen zur Neuaufnahme)
  2. Ankommen
  3. Geld
  4. Arbeit
  5. Bildung & Sprache
  6. Gesundheit
  7. Kinder
  8. Wohnung
  9. Asylverfahren & Aufenthalt
  10. Weitere Dokumente

 

Jedes Registerblatt gibt kurze Informationen dazu, welche Dokumente hier beispielsweise abgeheftet werden können. Der Ordner dient somit einerseits den neu Angekommenen als Hilfestellung zur Ablage ihrer Dokumente, andererseits erleichtert er unter anderen Ehrenamtlichen und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ihre Tätigkeit. Bei Bedarf erhalten die Geflüchteten auch Unterstützung bei der Einsortierung ihrer Unterlagen.

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 Projekt "Sprach- und Kulturvermittler*innen" der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz

Angegliedert an den Fachbereich „Flucht und Asyl“ hat die Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz seit Oktober 2020 einen Pool an ehrenamtlichen Sprach- und Kulturmittler*innen aufgebaut.

 

Zugrunde liegen dem Projekt zwei Grundgedanken: Zum einen, Personen, die noch keine, oder nur geringe Sprachkenntnisse in Deutschland erlangen konnten, den Zugang zum Regelsystem zu ermöglichen. Vor allem Ärzte, aber auch (Fach)beratungsstellen, Behörden etc. fordern oft einen Dolmetscher, bereits bei der Terminvereinbarung. Um zu verhindern, dass Menschen ohne ausreichende Sprachkenntnisse per se ausgeschlossen werden und/oder Kinder bei sensiblen Themen übersetzen müssen, werden stattdessen geschulte Sprachmittler*innen eingesetzt.

Zum anderen haben die meisten der von uns geschulten Sprach- und Kulturmittler*innen selbst einen Migrations- und/oder Fluchthintergrund und können neu zugewanderten Personen von ihren eigenen Erfahrungen im Integrationsprozess berichten. So vermitteln sie Kenntnisse über das System Deutschland, sowie die Möglichkeiten und Stolpersteinen bei der Integration.

 

Aktuell sind sich 96 Personen im Landkreis Ludwigsburg und 55 Personen im Rems-Murr-Kreis, im Einsatz für die Sprach- und Kulturmittler*innen der Caritas LWE, welche über 45 Sprachen abdecken. Seit Beginn des Jahres 2024 haben mehr als 650 Einsätze in beiden Landkreisen stattgefunden.

 

Bei den Sprach- und Kulturmittler*innen handelt es sich grundsätzlich um eine ehrenamtliche Tätigkeit, wobei den Ehrenamtlichen Fahrtkosten, sowie eine Aufwandspauschale bezahlt werden.

 

Um die Qualität sicherzustellen und die Ehrenamtlichen auf ihre Tätigkeit vorzubereiten haben wir eine Schulung in vier Modulen entwickelt. Hierbei werden Themen wie das eigene Selbstverständnis, meine Rolle als Sprach- und Kulturmittler*in, Nähe und Distanz, rechtliche Rahmenbedingungen oder Traumata behandelt. Durchgeführt wird die Schulung von erfahrenen Fachkräften des Fachbereich Flucht und Asyl.

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