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Fragestellungen und Beratungsangebote im Kontext Gewalt

Geflüchtete sind häufig besonderen Risiken ausgesetzt, sei es z.B. durch traumatisierende Fluchterfahrungen oder geschlechtsspezifische Gewalt. In Baden-Württemberg gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen und Unterstützungsangeboten im Bereich Gewaltprävention und Gewaltschutz. Im Folgenden werden einige dieser Angebote und Maßnahmen herausgegriffen und dargestellt.

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 Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung

Menschenhandel ist eine besonders schwerwiegende Menschenrechtsverletzung. Betroffen sind in erster Linie Frauen und Mädchen, die unter dem Vorwand einer scheinbar besseren Zukunft nach Deutschland gelockt und hier zur Prostitution gezwungen werden. Zwangsprostitution und Menschenhandel sind Straftaten.

Der 2023 aktualisierte Leitfaden zur Bekämpfung von Menschenhandel in Baden-Württemberg soll dazu beitragen, dass Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Zwangsprostitution in Baden-Württemberg adäquaten Schutz und Unterstützung erhalten und entsprechende Straftaten effektiv bekämpft werden.

Weiterführende Informationen und Beratungseinrichtungen

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 Gewaltschutzambulanzen

In den Gewaltschutzambulanzen werden Spuren nach Gewaltverbrechen gerichtfest und gleichzeitig verfahrensunabhängig gesichert. Opfer von Vergewaltigungen oder sexueller Gewalt scheuen sich häufig, unmittelbar nach der Tat Anzeige zu erstatten und suchen selten den direkten Weg in eine Klinik zur medizinischen Notfallversorgung. Die Spurensicherung in den Gewaltschutzambulanzen kann ohne Hinzuziehen der Polizei und ohne Anzeige durchgeführt werden. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht, sämtliche Mitteilungen werden vertraulich behandelt und nur nach expliziten Einverständnis an Ermittlungsbehörden weitergegeben. Gewaltschutzambulanzen gibt es in Heidelberg, Ulm, Freiburg und Stuttgart.

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 Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Das bundesweite Beratungsangebot "Hilfetelefon" ist eine kostenfreie, anonyme und rund um die Uhr erreichbare telefonische Unterstützung für Frauen in Notlagen. Es richtet sich insbesondere an Opfer von Gewalt, Missbrauch und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen. Das Hilfetelefon bietet kompetente Beratung, Informationen und Hilfevermittlung durch geschulte Fachkräfte. Das Beratungsangebot gilt unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft, Religion sowie sexueller Orientierung und Identität der hilfesuchenden Personen. Außerdem richtet sich das Angebot an Fachkräfte, die in ihrem Berufsalltag mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Kontakt kommen.

 

Die Beratung ist rund um die Uhr, anonym, mehrsprachig und barrierefrei per Telefon, im Sofort-Chat oder als Online-Beratung möglich.

 

Die Rufnummer des Hilfetelefons 116 016 ist nur innerhalb Deutschlands erreichbar.

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 Frauenschutzhäuser

Frauenschutzhäuser sind Einrichtungen, die Schutz und Unterkunft für Frauen bieten, die Opfer von häuslicher Gewalt oder anderen Formen von Misshandlung sind. Diese Einrichtungen sind sicher, anonym und bieten Frauen und ihren Kindern einen Zufluchtsort, um vor Gewalt zu fliehen. In Frauenschutzhäusern erhalten die Betroffenen neben sicherem Wohnraum auch professionelle Unterstützung, Beratung und Hilfe bei der Bewältigung von traumatischen Erfahrungen.

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 YASEMIN – Fachberatungsstelle zu Gewalt im Namen der „Ehre“

YASEMIN ist eine mobile Beratungsstelle für Mädchen* und junge Frauen* mit Migrationsbiografie im Alter von 12 bis 27 Jahren, die sich in Konfliktsituationen befinden, deren Ursache im Kontext eines traditionell orientierten und patriarchal strukturierten Familiensystems liegen können, die von psychischer und körperlicher Gewalt und/oder von einer Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen sind. YASEMIN berät telefonisch, persönlich und per E-Mail, in der Beratungsstelle oder vor Ort, kostenlos und anonym und bei Bedarf in türkischer Sprache in ganz Baden-Württemberg.

 

Weitere Informationen unter: EVA Stuttgart (eva-stuttgart.de)

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 Papatya – Schutz und Beratung bei familiärer Gewalt, Zwangsverheiratung und Verschleppung

Papatya bietet Schutz und Beratung in Fällen von familiärer Gewalt, Zwangsverheiratung und Verschleppung. In der anonymen Kriseneinrichtung können bis zu 8 Mädchen und junge Frauen zwischen 13 und 21 Jahren Schutz finden. Über die Onlineberatung SIBEL werden Mädchen, junge Frauen, LGBTI*Q Paare sowie Fachkräfte und private Unterstützerinnen und Unterstützer rund um die Uhr zu den Themen familiärer Gewalt, Kontrolle und Zwangsverheiratung beraten. Als Koordinierungsstelle gegen Zwangsverheiratung und Verschleppung ins Ausland bietet Papatya Beratung bei Befürchtung von Verschleppung ins Ausland und unterstützen Betroffene nach bereits erfolgter Verschleppung nach Deutschland zurückzukehren.

 

Generelle Informationen, Hilfestellungen für Betroffenen und Fachkräfte sowie Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen im Themenfeld Zwangsverheiratung finden sich unter: zwangsheirat.de – Die zentrale Seite zum Thema Zwangsheirat: Bundesweite Beratungsstellen. Tipps für Betroffene und Fachkräfte. Hintergrundinformationen. 

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 Schutz vor weiblicher Genitalverstümmelung

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) stellt Geflüchteten einen Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung zur Verfügung, den die Betroffenen bei einer Reise in ihr Herkunftsland mitnehmen und diesen vorzeigen können. Er stellt klar, dass die Durchführung einer weiblichen Genitalverstümmelung ein Straftatbestand in Deutschland ist – auch wenn sie im Ausland durchgeführt wird. Er erklärt, dass bis zu 15 Jahre Haft drohen, wenn eine Person selbst eine weibliche Genitalverstümmelung an der Tochter durchführt oder wenn eine andere Person eine weibliche Genitalverstümmelung durchführt und dies von der betreffenden Person nicht verhindert oder sie sogar dabei hilft. Auch kann die Einreise nach Deutschland verweigert werden bzw. eine bestehende Aufenthaltserlaubnis erlöschen.

 

Hier finden Sie den Schutzbrief (per aufgeführten QR-Code auch in englischer Sprache).

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 Landesweite zentrale Anlaufstelle für von Genitalverstümmelung und Beschneidung (FGM/C) bedrohte und betroffene Frauen und Mädchen in Baden-Württemberg

Die Anlaufstelle für von Genitalverstümmelung und Beschneidung (FGM/C) bedrohte und betroffene Frauen und Mädchen in Baden-Württembergbietet neben Information und Beratung rund um FGM/C bei Fragen zu Gesundheit, Asylrecht, psychischer Belastung und Kindeswohl, für von FGM/C betroffene oder bedrohte Frauen und Mädchen, Psychosoziale und therapeutische Beratung sowie fachliche Beratung und Fortbildung für Fachkräfte und Behörden.

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 Männergewaltschutz

Der Männergewaltschutz bezieht sich auf Maßnahmen und Unterstützungseinrichtungen, die speziell für Männer geschaffen wurden, die Opfer von Gewalt geworden sind. In spezialisierten Hilfe- und Beratungsangeboten erhalten betroffene Männer Unterstützung und Beratung.

 

Das Hilfetelefon Gewalt an Männern berät deutschlandweit anonym und kostenlos telefonisch und online Männer mit Gewalterfahrung jeglicher Art und vermittelt nach Wunsch und Bedarf an weiterführende regionale Fachstellen.

 

Die von der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz eingerichtete interaktive Karte markiert Beratungsstellen in Deutschland. Diese umfassen auch Beratungsstellen für Männer, die von sexueller Gewalt betroffen sind.

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 Der Weisse Ring

Der Weiße Ring ist eine deutsche Opferhilfeorganisation, die Kriminalitätsopfern individuelle Hilfe, Beratung und praktische Unterstützung bietet. Hilfe kann dabei vor Ort, per Opfer-Telefon oder in der Onlineberatung erfolgen. 

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 Unterstützung von TIN-Personen bei geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt

Studien belegen, dass trans*, inter* und nicht-binäre*-Personen (kurz: TIN-Personen) in besonderem Maße geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind. Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg bietet Unterstützung für trans, inter und nicht-binäre Menschen die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind. Mit dem Angebot erhalten TIN-Personen die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, angemessene und professionelle Hilfe. 

 

Unterstützung bei Gewalt | Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg

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 Betroffenenberatung für Betroffene digitaler Gewalt

Die Betroffenenberatung für Betroffenen digitaler Gewalt HateAid setzt sich aktiv gegen Online-Hass und digitale Gewalt ein. Die Organisation bietet Opfern von Hasskriminalität im Internet Beratung, rechtliche Unterstützung und psychosoziale Hilfe. Gleichzeitig engagiert sich HateAid für Aufklärung und fördert Bildungsprogramme, um das Bewusstsein für die Konsequenzen von Online-Hass zu schärfen. Ziel ist es, eine sichere und respektvolle Online-Kommunikation zu fördern und aktiv gegen digitale Gewalt vorzugehen.

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